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Das Glück von Bad Münder


Denkwürdige Momente einer Sportart verknüpfen sich in deren kollektivem Gedächtnis häufig mit den Orten, an denen sie zu bezeugen waren. Man denke an Wimbledon im Tennis oder – vielleicht etwas frischer in Erinnerung – das Estádio do Maracanã im Männerfußball. Auch das Minigolf kennt große Momente, und auch die großen Momente des Minigolfs kennen ihre Orte.

Zehn Jahre nach dem vergoldeten Erfolg bei den Heimweltmeisterschaften der Allgemeinen Klasse kehrt der Minigolfzirkus wieder einmal nach Bad Münder zurück – und zehn Jahre nach seinem größten Triumph steht erneut eine Ikone unseres Sports ganz oben: Achim Braungart Zink.



Das Feld der Teilnehmenden der diesjährigen, nun schon 11. Auflage des Schöller Filzgolf-Masters durchmaß insgesamt 57 Spielerinnen und Spieler – ein vitales Interesse am mittlerweile in der Tradition angekommenen Turnierformat, das im Vergleich zum Teilnahmetief im letzten Jahr sicherlich für ein leises Aufatmen gesorgt haben sollte. Zum üblichen Maitermin erstreckte sich der Wettkampf über zwei Tage (20./21. Mai 2023) mit der üblichen Rahmenanordnung: Direkte Eins-gegen-eins-Begegnungen führen die Athletinnen und Athleten über die Qualifikationsphase in gelosten Vorrundengruppen in die K.O.-Phase; alle Platzierungen werden ausgespielt. Verbandsmedial begleitet wurde das Sportgeschehen – auch das traut man sich langsam als Routine zu bezeichnen – von einem Live Streaming-Angebot. An dessen Beteiligten und alle anderen Engagierten, die an der Durchführung beteiligt gewesen sind, ein herzliches Dankeschön für die geleistete Arbeit!

Zurück zum Sportgeschehen: Wer es bis auf die preisgelddotierten Plätze durchschaffen wollte, hatte beim Schöller Filzgolf-Masters im Kreise vieler prominenter Vertreterinnen und Vertreter unseres Sports zu bestehen. Mit dem Titelverteidiger Yannick Müller, den Ex-Weltmeistern Dennis Kapke und Sebastian Piekorz, der amtierenden Europameisterin Jasmin Bothmann sowie der Deutschen Meisterin Michaela Krane seien im Feld jüngeren und routinierteren Spitzenpersonals nur einige stellvertretend für viele – oder eigentlich: alle... – genannt.

Dass diese versammelte Spielstärke auch zu Ungunsten unerfahrener Spielerinnen und Spieler sich entladen konnte, machte die Ergebnistafel schon in der ersten Vorrunde am Samstagmorgen ablesbar. Hohe Siege im direkten Duell (z.B. Dennis Kapke 9:1 Jan Malte Stief oder Marek Smejkal 9:2 Jens Borggraefe) sprachen deutliche Worte, doch das Schöller Filzgolf-Masters ist in seinem Lochwettspiel-Modus ein Garant für überraschende Ausgänge (Bernd Weber 5:6 Melanie Hammerschmidt in Spiel 2).

Mit dem Fortgang des Turniers verdichtete sich freilich das Feld, und ausgeglichene Begegnungen wurden die Regel – wenn auch nicht ausnahmslos. Noch im Viertelfinale am Sonntag versenkte Marek Smejkal (BGS Hardenberg) den bis dahin souveränen Sebastian Heine (MGC Dormagen-Brechten) mit einem eindeutigen 6:0.

Unter allen jungen Gesichtern der Veranstaltung ließ v.a. Levi Tritsch aufmerken. Dass der Jugendnationalspieler, der schon geschlagen hat, bevor er die Spielergebnisse auf dem Turnierprotokoll zu notieren wusste, eine, womöglich sogar die Größe der nächsten Zeit ist, war schon seit Langem kein Geheimnis mehr. Seine Performance bei diesem Filzgolf-Masters, bei dem der Einzug ins Halbfinale gelang, ist zweifelsohne ein Ausrufezeichen, das bleibt – auch wenn noch Höheres schließlich an Achim Braungart Zink in den vorletzten Runde scheiterte. Dieser setzte sich gegen Robin Dickes (1. MGC Mainz), dem zuvor eine starke Siegesserie gelungen war, im Finale letztlich durch.

Ein ausführlicher Bericht wird in der nächsten Ausgabe des Minigolf Magazins zu lesen sein.

Manuel Möhler



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